
Beton anrühren und Belohnen
Die Dritte Mannschaft hatte vier Wochen Zeit, um sich auf das Spiel gegen den Tabellenführer HGV Hürth Gleuel vorzubereiten. Aber die Aufgabe war auch entsprechend groß. Nur ein Spiel hatten die Gleuler bisher in der in zwei Wochen endenden Saison verloren. Beim Hinspiel hatten wir 28 Tore der Gegner zugelassen, daher mussten wir aus einer starken Abwehr heraus ein Mittel gegen die Gleuler finden.
Dieses Mittel fasste der Trainer in der Kabine vor dem Spiel mit: „Beton anrühren! Ball erobern!“ zusammen. Genau das hatten wir in den letzten Wochen trainiert. Eine defensive 6-0 Abwehr, die kompakt verschiebt und so den schnellen Spielern der Gleuler keine Lücken für Alleingänge oder Pässe an den Kreis lässt.
Zum Anfang des Spiels schien es, dass diese Strategie nicht so recht aufgehen wollte. Nach vier Minuten stand es 1:4. Doch die dritte Mannschaft blieb diszipliniert und so kämpften wir uns über die erste Halbzeit Schritt für Schritt heran. Wir schafften es durch ein (sagen wir mal für unsere Verhältnisse) schnelles Rückzugsverhalten weitestgehend schnelle Tore durch Tempogegenstöße zu vermeiden und im Gegenzug durch die kompakte Abwehr, die über das Spiel hinweg immer besser wurde, Bälle zu erobern und dadurch einfache Tore durch Gegenstöße zu erzielen. Ansonsten nahmen wir aber das Tempo raus und agierten auch im Angriff nicht überhastet, so dass das Spiel schon bald zu einer ausgeglichenen Partie wurde.
Am Ende der ersten Halbzeit war das Schaubild aus der Kabine, dass der Trainer uns zur besseren Visualisierung unserer Ziele an die Wand geheftet hatte, aber in den Köpfen einiger Spieler anscheinen bereits verblasst. „BELOHNEN“ hieß es da, und meinte, dass wir bei den Abschlüssen keine Kompromisse machen sollten. Leider vergeigten wir aber drei 100 % Chancen und konnten somit nicht mit der an dieser Stelle verdienten Führung in die Pause gehen. Aber das 12:12 zur Halbzeit macht uns Mut, dass wir dem Tabellenführer heute den Zahn ziehen konnten.
So sahen die Zuschauer und die voll besetzte Bank in der zweiten Halbzeit eine disziplinierte Königsdorfer Mannschaft, die sich nicht aus der Ruhe bringen ließ und ihre Chancen konsequent suchte und fand. Zwei gehaltene Siebenmeter, die beste Abwehrleistung der Saison und die lautstarke Unterstützung der Fans und der Bank führten dazu, dass die Gleuler nun nervös wurden. Ballverluste waren die Folge, die wir dann ausnutzten und so am Ende das Spiel mit einem Tor Vorsprung gewinnen konnten.
Nach dem Spiel war es nicht nur die Euphorie, den Tabellenführer geschlagen zu haben, die man in der Halle spürte, sondern auch der Stolz, hier als verdienter Sieger herauszugehen, weil wir einen guten Plan hatten. Und der Trainer Ralph Friedrichs dachte sich: „Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert“.
Autor: Benni Klapper
Finde Deinen Sport beim TuS
Hier ist für jeden was dabei: Badminton, Basketball, Fußball, Handball, Turnen oder Volleyball